In der Luft, im Boden und vor allem im Wasser
In unseren Meeren schwimmt ein Vielfaches mehr davon als maritime Kleinstlebewesen: Fische halten es für Plankton, fressen sich satt ... und sterben. In unserem Blut und Urin fließen Bestandteile davon und können deutlich die männliche Zeugungsfähigkeit reduzieren. Selbst im hochwertigen deutschen Leitungswasser findet es sich, und in allen getesteten deutschen Biermarken ebenfalls. Die Rede ist von Plastik, besser gesagt von Mikro- und Nanoplastik, das wir tagtäglich essen, trinken und sogar durch unsere Haut aufnehmen.
Mikro- bzw. #Nanoplastik sind, wie der Name schon sagt, kleine #Plastikpartikel aus kosmetischen und Mikrofaserprodukten, aus zerfallenden größeren Plastikobjekten, aus Autoreifen-Abrieb und vielem mehr. Ihr Durchmesser beträgt unter 5 Milimetern bzw. zwischen 1 und 1000 Nanometern - also kleiner als eine Blutzelle. Einmal in der #Umwelt angekommen, zersetzt sich das #Plastik in immer kleinere Teile und es kann Jahrhunderte dauern, bis es verwittert und es zu einem endgültigen Abbau kommt.
Aufgrund fehlender Langzeitdaten weiß die Wissenschaft zwar noch nicht ganz genau, wie hoch die gesundheitlichen Risiken sind, doch Plastikbestandteile wie #Weichmacher und #Bisphenol A gelten längst als potenziell #krebserregend oder #giftig.
Allein in Deutschland wird die Umwelt jährlich mit rund 330.000 Tonnen Plastikpartikeln unter 5 Milimetern belastet. Der größte Teil davon (ca. 35%) stammt aus dem Waschen von synthetischen Textilien, ein anderer aus Hautcremes, Peelings, Duschgels, Shampoos und weiteren kosmetischen Produkten. Diese Partikel haben eines gemeinsam: Sie landen im #Abwasser, in unseren #Kläranlagen und fordern uns als #Kläranlagenhersteller ganz schön heraus!
Die Herausforderungen sind dabei unterschiedlich. Während wir mit unseren modernen #Kläranlagensystemen und den aktuellsten #Abwasserreinigungsverfahren bis zu 95% des Mikroplastiks aus dem Abwasser entfernen können, stehen die Chancen, dem Abwasser auch kleinste Teilchen zu entziehen, deutlich schlechter. Wasserlösliche Flockungsmittel könnten hier dafür sorgen, dass das Abwasser auch von diesen Kleinstteilchen gereinigt werden kann.
Sämtliches dem Abwasser entzogenes #Mikroplastik setzt sich natürlich schließlich im #Klärschlamm ab. Und genau hier entscheidet sich eine wichtige umwelttechnische Frage: Was wird aus dem Klärschlamm? Wird er, wie so häufig, als Düngemittel auf Feldern verstreut, gelangt das mühsam herausgefilterte Mikroplastik abermals in die Umwelt und in das #Grundwasser. Insofern gilt: Solcher Klärschlamm hat in der Umwelt nichts mehr zu suchen und muss endgültig vernichtet bzw. entsorgt werden.
Was können wir gegen die Überschwemmung mit Mikroplastik tun?
Dem Mikro- und Nanoplastikproblem muss von verschiedenen Seiten begegnet werden. Ansätze gibt es viele, Forderungen von Umweltverbänden ebenso. Doch leider tut sich die Politik mit Verboten und strengeren Verpflichtungen in diesem Bereich recht schwer. Plastikverbote, Plastik-Pfandsysteme, strengere Kennzeichnungspflichten und die Pflicht zur Klärschlammvernichtung wären aber ein erster wichtiger Schritt. #Filtersysteme bei textilen Reinigungsprozessen sollten indusrieverpflichtend sein. Und für uns selbst gibt es ebenfalls eine Reihe einfacher Tipps, damit aus unserem schönen blauen Planeten mit seiner überwältigender Natur keine billige Plastikkugel wird:
- #Plastikmüll nicht unbedacht in die #Natur werfen
- #Abfälle trennen
- Langlebige Produkte anstatt #Wegwerfartikel kaufen
- Möglichst Produkte ohne Mikroplastik verwenden (z.B. Kosmetika und Pflegeprodukte)
- Auf #Kunststoff so weit wie möglich verzichten
- Waschmittel sparsam dosieren, die darin enthaltenen Plastikpartikel sind nicht abbaubar
- Nicht zu oft waschen, Kunstfasern gelangen mit jeder Wäsche ins Abwasser
- #Plastikverpackungen vermeiden und z.B. Glasbehälter oder Stoffbeutel verwenden
- Wasser aus Glas- und nicht aus #Plastikflaschen trinken
Sauberes Wasser, frei von Mikro- und Nanoplastik, ist ein wesentlicher Teil zur Rettung unseres Planeten und wichtiger Teil zur Lösung der Klimakrise!
Wer mehr über das Thema erfahren möchte, klickt gerne hier.
Autor: Uwe S. Meschede
Möchten Sie regelmäßig mit neuen, interessanten und lebendigen Beiträgen versorgt werden? Dann registrieren Sie sich hier!